Die Zeit festhalten…?
In Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine bin ich sprichwörtlich etwas sprachlos. Und erst wollte ich den Newsletter diese Woche ausfallen lassen.
Aber vielleicht passt das für diesen Newsletter angedachte Thema gerade auch zur aktuellen Lage. Denn es geht um das Schreiben eines Tagebuchs.
Kritzeleien im Tagebuch
Warst du auch nie ein Fan von klassischen Tagebüchern? Vielleicht scheitert es auch bei dir schon an der Qualität deiner Handschrift? So eine Handschrift, bei der man nach einigen Wochen kaum noch erkennen, was du da wirklich geschrieben hast?
Zum Glück gibt es ja auch die Möglichkeit, sein Tagebuch digital zu führen. Das macht die Sache für Menschen mit Kritzelhandschrift dann auch etwas angenehmer.
Die Zeit vergeht jedes Jahr schneller…
Warum aber solltest du ein Tagebuch führen? Sollen tust du nicht. Du darfst.
Und vielleicht kennst du auch dieses Gefühl…das Gefühl, dass dir Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Schwupp…du drehst dich einmal um und schon ist wieder eine Woche vorbei. Und zack…ist auch der Monat schon wieder rum.
Und am Ende des Jahres fragst du dich, wo die ganze Zeit geblieben ist. „Das war doch früher nicht so. Dass die Zeit so schnell lief.“ Oder?
Mit fortschreitendem Lebensalter soll die Zeit schneller laufen. Das höre ich zumindest immer wieder. Und das Gefühl kennst du sicher auch.
Dass das so ist – so sagen Wissenschaftler – kann oftmals damit zu tun haben, dass wir nicht mehr so viel erleben. Oder vieles einfach nicht mehr „bewusst“ erleben – auch weil es durch Routinen überlagert wird. In diesem Artikel aus der Zeit wird das Phänomen etwas gründlicher dargestellt.
Wie halten wir die Zeit „fest“?
Es ist schon mehr als 10 Jahre her, dass ich das Gefühl hatte, dass mir die Zeit zwischen Händen zerrinnt. Kein schönes Gefühl. Und damals hatte ich auf der Suche nach einer Lösung einen Artikel über einen amerikanischen Psychologen gefunden, der eine pragmatische Vorgehensweise zum „Verlangsamen“ der Zeit im Alter vorschlug.
Sein Rat war ganz einfach: Schreibe ein Tagebuch
Und halte im Tagebuch kurz jeden Tag (oder zumindest fast jeden Tag) fest. Vorgeschlagen wurde die sog. „P-A-T-H“-Formel (People, Actions, Thoughts, Happiness). Man solle jeden Tag etwas zu diesen Aspekten in sein Tagebuch schreiben.
Hat mich nicht überzeugt und war mir etwas zu „amerikanisch“ pseudo-spirituell. Viele schwören ja auch auf die Herangehensweise des „5-Minute-Journal“ (PDF). Ist auch nicht meins.
Vor ziemlich genau 11 Jahren habe ich dann aber etwas Passendes gefunden. Damals kam die Tagebuch-App „DayOne“ heraus. Und seit es die gibt, kann auch ich „Tagebuch“ schreiben. Digital. Mittlerweile hat die App eine robuste Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Und ein Tagebuch-Eintrag ist auch manchmal nur ein Foto. Praktischerweise können dann auch gleich Datum und Uhrzeit des Fotos und die Geolokation in den Tagebucheintrag übernommen werden. Die App ist sehr durchdacht und erleichtert das Tagebuch-„Schreiben“ erheblich. So kannst du ja schließlich auch die Tagebucheinträge einfach diktieren, wenn du magst.
In den letzten Monaten habe ich es wieder etwas schleifen lassen mit den Tagebuch-Einträgen. Aber das hat sich aktuell wieder geändert. Wir haben rasante Zeiten. Und da kann ein Tagebuch helfen. Nicht nur zum „Festhalten“ der Zeit…
Einen guten Bericht über die App findest du hier: The Best Journaling App for iPhone, iPad, and Mac – Day One (englisch)
Und nein, ich bekomme für die Empfehlung der App kein Geld. Sie ist einfach nur gut.